Zähne zeigen
| Kersten Flenter
Wussten Sie’s? Der 25. September ist seit 1991 der Tag der Zahngesundheit. Ärzte und Verbände nehmen diesen Tag zum Anlass, die Bevölkerung daran zu erinnern, dass sie mehr „Herz für Zähne“ zeigen sollte. Das BonusMAG nahm das genauer unter die Lupe.
Zähne brauchen Zuwendung
Wir kennen es alle – gefühlt putzen wir uns selbstverständlich zweimal am Tag für mindestens zwei Minuten gründlich die Zähne. Tatsächlich aber putzen Erwachsene durchschnittlich 60 Sekunden ihre Zähne, Kinder zwischen 11 und 14 Jahren gar nur 39 Sekunden. Wie kommt das, wo wir doch die schmerzhaften Konsequenzen mangelnder Zahnpflege alle fürchten? Experten führen das nun weniger auf Bequemlichkeit als auf mangelnde Erziehungskompetenz von Eltern zurück.
Kleinkinder aus sozial schwierigen Lebenslagen haben häufiger Karies
Im Rahmen der zentralen Pressekonferenz zum Tag der Zahngesundheit in Berlin räumte Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, zwar ein, dass Deutschland sich beim Kariesrückgang vor allem bei Kindern und Jugendlichen im internationalen Spitzenfeld befindet, wies aber auch darauf hin, dass es bei Karies eine Polarisierung gäbe. Eindeutig belegt sei eine deutliche Schieflage bei der Verteilung der Karies auf Kinder aus Familien in „sozial schwierigen Lebenslagen“. So könne man davon ausgehen, dass 60 bis 80 Prozent aller kariösen Zähne auf eine Gruppe von 10 bis 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen entfallen. Dies sei ein Signal dafür, dass es diesen Kindern an „Fürsorge im Sinne des Vorsorge-Gedankens“ mangelt und das nötige Wissen über Vorsorgemöglichkeiten in diesen Familien nicht vorhanden sei.
Schon die ersten Zähne bedürfen eingehender Pflege
Dr. Reinhard Schilke, Oberarzt am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover, warnt vor Milchzahn-Karies. Eine Studie in Hamburg habe ergeben, dass bereits 15 Prozent der ein- bis zweijährigen Kinder Karies aufwiesen. Davon zeigten 80 Prozent die typische Verteilung der kariösen Zähne, die bei einer Saugerflaschen-Karies auftritt. Viele Eltern wüssten weder, welche Rolle die Milchzähne für die physiologische und auch neuromotorische Entwicklung spielen, noch, welche Folgen Entzündungen an den Milchzähnen für die gesunde Entwicklung von Körper und Seele haben. Nicht zuletzt entwickelten Kinder, die schon an Milchzahn-Karies leiden, auch mehr Karies an den bleibenden Zähnen. Deshalb sei bereits bei den ersten Zähnen richtige Pflege angezeigt. Die Experten fordern daher, gesetzliche Rahmenbedingungen für einen Zahnarztbesuch ab dem ersten Lebensjahr zu schaffen.
Pflegebedürftige Menschen können nicht mehr selbst den Zahnarzt aufsuchen
Auf einen weiteren Aspekt der Fürsorge bei der Zahngesundheit weist Manuela Schäfer vom GKV-Spitzenverband hin. Die Anzahl der Pflegebedürftigen sowie Menschen mit Behinderungen und eingeschränkter Alltagskompetenz nehme aufgrund des demographischen Wandels kontinuierlich zu, pflegebedürftige oder spezifisch behinderte Menschen könnten aber oftmals nicht mehr in die Zahnarztpraxis kommen: „Dadurch ist ihr Mundgesundheitszustand im Schnitt schlechter als der der Allgemeinbevölkerung.“ Hier habe die gesetzliche Krankenversicherung bereits Schritte zu einer Verbesserung der Versorgungssituation unternommen: Durch die Aufnahme entsprechender neuer Leistungen profitierten pflegebedürftige Menschen von einer aufsuchenden Behandlung durch Zahnärzte.
Den sozialen Status des Menschen erkennt man an den Zähnen
Die anlässlich des Tags der Zahngesundheit erwähnten Vorträge bieten erfreuliche Ansätze. Denjenigen, die hilfsbedürftig sind und sich nicht eigenverantwortlich um ihre Zahngesundheit kümmern können, muss geholfen und Leistungen müssen nachgebessert werden. Leider gilt aber auch hier: Es ist eine harte Zeit, wenn man im Alter zwischen Twen Tours und Seniorenpass ist, also mitten im Arbeitsleben steht. Der durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckte Leistungskatalog bei Zahnbehandlungen ist äußerst dünn geworden, das wissen und spüren alle, die mehr oder weniger regelmäßig einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin konsultieren.
Sicher, auch in anderen medizinischen Bereichen hängt der Gesundheitszustand eines Menschen vom Einkommen ab, aber in kaum einem Bereich fällt das optisch so auf wie bei den Zähnen. Sie sind ein starkes ästhetisches Merkmal des Menschen. Deshalb wirkt sich ein schlechtes Gebiss auch auf das Selbstbewusstsein, auf die Psyche aus. Wer schlechte Zähne hat, läuft Gefahr, nicht nur gesundheitliche, sondern auch soziale Probleme zu bekommen.
Zu diesen Verhältnissen muss man sich verhalten
Wie überall im Gesundheitswesen stehen wir hier als Versicherte, bei aller berechtigten und notwendigen Kritik, vor der unvermeidlichen Aufgabe, uns zusätzlich privat abzusichern. Eine Rückkehr zu den Kassenleistungen des letzten Jahrhunderts wird es nicht geben. Auch hier heißt das Zauberwort „Eigenverantwortung“. Auch wer in frühester Kindheit und später als Erwachsener beim Zähneputzen und mit der Ernährung alles richtig macht, ist nicht davor geschützt, dass seine Zähne einmal ernste Probleme machen. Und das kann richtig teuer werden, etwa bei Zahnersatz. Hier schützt nur eine Zahnzusatzversicherung.
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