Hightech für die Ohren
| djd
Spätestens seit Smartphones auch als Musikplayer fungieren, sind sie in aller Ohren: Kopfhörer - groß, klein, mit oder ohne Kabel. Sie bieten Musikgenuss am Limit, denn sie überschreiten schnell die für das Gehör kritische Schwelle von 85 Dezibel. Für den Nutzer ist das kaum merklich. "Fatal ist, dass man lange nicht merkt, wie der Hörsinn leidet. Mit der Zeit jedoch fällt auf, dass hohe Töne schlechter wahrgenommen werden und das differenzierte Hören eingeschränkt ist - konkret heißt das: Es fällt schwer, Gesprächen inmitten anderer Geräusche zu folgen", so die Stuttgarter Audiologin Birgit Ramin.
Babyboomer begeistern sich für Hör-Hightech
Mit diesen Spätfolgen sieht sich heute bereits eine Klientel konfrontiert, die mitten im Leben steht. Die geburtenstarken Babyboomer kommen in die Jahre und ihre Jugend zwischen Konzert und Walkman sorgt für Verständigungsprobleme. Im selben Maß, wie deren Hörvermögen abnimmt, wächst die Begeisterung für moderne Hör-Hightech. Denn gerade im Premiumbereich hat die Technologie sich rasant entwickelt."Ganz offensichtlich ist dies beim minimalistischen Design", betont Birgit Ramin, audiologisch-wissenschaftliche Leiterin beim Highend-Hersteller Widex. "Weniger ins Auge fallen hingegen die Vernetzungsmöglichkeiten, die Hörsysteme heute zum smarten Begleiter im digitalen Alltag machen." Längst könnten Nutzer mit ihren Hörsystemen beidohrig telefonieren oder in exzellenter Klangqualität Musik hören, die Steuerung erfolge auf Wunsch per Smartphone-App.
Der entscheidende Entwicklungsschritt
Der entscheidende Evolutionsschritt verschließt sich jedoch dem Auge des Betrachters. Nutzer modernder Hörsysteme erkennen ihn sofort - so wie die 22-jährige Berlinerin Julia Neumann, die beim Hören bereits seit Jahren auf Hightech setzt. Der entscheidende Unterschied: Das Hörsystem ist nicht mehr wahrnehmbar. Was für Normalhörende banal klingt, bietet Menschen wie Julia Neumann ein enormes Plus an Lebensqualität: "Zu vergessen, dass ich überhaupt Technik nutze, ist sensationell, weil sie eben doch irgendwie immer präsent war."
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